Transformation

Die Digitalisierung kann Innovationskraft und Wirtschaftlichkeit miteinander zu vereinen. In diesem Sinne setzt FES Schritt für Schritt Maßnahmen zur Automatisierung um, die Prozesse erleichtern und wiederum weitere Verbesserungen nach sich ziehen. Den Rahmen für solche und andere Umgestaltungen bietet künftig eine erneuerte Strategie.

Unternehmensleitlinien

Unternehmensentwicklung

Strategisch der Zukunft begegnen: die Unternehmensentwicklung

Ein Unternehmen, das auch in Zukunft erfolgreich sein will, muss sich bewusst und strategisch weiterentwickeln. Bei FES sorgt dafür ein strukturierter Prozess.

Im März 2021 wurde bei FES die Stabsstelle Unternehmensentwicklung eingerichtet. Sie hat wesentliche, übergreifende Aufgaben, allen voran steuert sie einen Strategieprozess, der das Unternehmen für die Zukunft stärken wird. Die Anforderungen an Unternehmen – auch in Bezug auf nachhaltiges Wirtschaften – ändern sich immer schneller, sodass es sinnvoll ist, die Steuerung für Anpassungen zentral zu bündeln. 

Im Fokus des Strategieprozesses steht die Frage, in welchen strategischen Zielfeldern FES sich zukünftig orientieren und engagieren will. Dabei wird das Leitbild von FES mit Vision und Unternehmenswerten ebenso auf den Prüfstand gestellt und weiterentwickelt wie das Organisationsdesign.

Möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen in den Prozess eingebunden werden – ungeachtet von Hierarchie und Bereichszugehörigkeit.

Wie kann die Unternehmenskommunikation an neue Herausforderungen angepasst und verbessert werden? Und wie gewinnt das Unternehmen als ein zentraler Arbeitgeber in der Rhein-Main-Region noch mehr an Profil und Attraktivität? Auch dies sind Fragen, mit der sich die Stabsstelle Unternehmensentwicklung beschäftigt. 

Darüber hinaus kümmert sich die neue Stabsstelle um

  • die Koordination und das Monitoring der von den beiden FES-Gesellschaftern aufgetragenen Unternehmensziele,
  • das Monitoring der Umsetzung der im Konsortialvertrag zwischen der Stadt Frankfurt am Main und REMONDIS festgelegten Maßnahmen zur Steigerung der Zukunftsfähigkeit von FES,
  • die Umsetzung der städtischen Gesamtkonzeption „Reinigung aus einer Hand“.
     

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Papiereinsparungen

Rationalisierung von Prozessen

Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen: Rationalisierung von Prozessen

Wenn an den richtigen Stellen Material und Zeit gespart werden, gestalten sich Prozesse nicht nur nachhaltiger, sondern auch reibungsloser und wirtschaftlicher.

Weniger Papierverbrauch – kontinuierlich mit jedem Jahr

Seit 9 Jahren reduziert FES aktiv und erfolgreich den Papierverbrauch. Schritt für Schritt wurden Prozesse digitalisiert und so umgestellt, dass eine Erstellung, Verarbeitung und Ablage von Dokumenten in Papierform entfallen kann. So sind etwa Lieferanten angehalten, Rechnungen per E-Mail und nicht mehr per Post zu versenden. Rechnungen gehen heute überwiegend im PDF- oder XML-Format ein, Letztere nutzen das branchenunabhängige Datenformat ZUGFeRD, das bereits von vielen Buchhaltungs- und ERP-Softwaresystemen der Unternehmen unterstützt wird. Auf diese Weise ist es allein beim Rechnungseingang gelungen, im Vergleich zum Beginn der Reduzierungsinitiative 80 % (2020) bzw. 87 % (2021) der Papiermengen einzusparen. Darüber hinaus werden z. B. tägliche Kontoauszüge über alle FES-Gesellschaften hinweg nur noch digital abgerufen, was eine weitere Ersparnis zur Folge hat. Insgesamt kann man im Berichtszeitraum von einer Papierersparnis über alle Gesellschaften von ca. 13.000 Blatt pro Jahr sprechen. In Zukunft sollen weitere Einsparungen erfolgen, ein digitaler Rechnungseingang von 100 % wird angestrebt. Zusätzlich sollen auch die Prüfberichte zum Jahresabschluss zum größten Teil nur noch digital zur Verfügung stehen.
 

Die interne Kommunikation unserer Mitarbeiter

Rechnungslauf bei der FES

  Gesamt digital Papier digital in %
2013 46.757 249 46.508 1 %
2014 46.905 8.230 38.675 18 %
2015 44.035 13.339 30.696 30 %
2016 44.298 16.825 27.473 38 %
2017 43.527 21.442 22.085 49 %
2018 46.124 27.104 19.020 59 %
2019 47.241 34.559 12.682 73 %
2020 45.420 36.259 9.447 80 %
2021 48.553 42.418 6.135 87 %

Entwicklung des Rechnungslaufs bei FES (Anzahl der Rechnungen in Tausend)

Informieren Sie sich über Ihre Tonnenleerung im FES Abfallkalender. Im Web oder App.

Wirtschaftlichkeit und Entsorgungssicherheit durch digitale Tourenplanung

Bereits das Beispiel des Papierverbrauchs zeigt: Digitalisierung und Ressourceneinsparungen sind eng miteinander verbunden. Das gilt auch für die Einführung einer IT-systemgestützten Tourenplanung in der Entsorgungslogistik. Sie soll zum einen eine möglichst gleichmäßige Tourenauslastung sicherstellen, die dem Bevölkerungswachstum der Stadt Rechnung trägt. Zum anderen hilft sie, Fehler zu vermeiden (weniger manuelle Eingaben, wie sie bei analoger Planung nötig sind), und sorgt für Zeitersparnis. Im Jahr 2021 wurde ein Feinplanungstool entwickelt, das die bestehende digitale Grobplanung verbessert. Das Tool zeigt Entsorgungsgebiete grafisch aufbereitet an, Veränderungen an einzelnen Leerungstouren lassen sich leicht vornehmen und werden automatisiert auf alle nachgelagerten Prozesse wie Abfallkalender oder Auftragslisten übertragen. Ergänzend dazu läuft die Entwicklung einer App für eine laufende Inventur aller Mülltonnenstandplätze, welche die 2019 erfolgte Digitalisierung der Abfalltonnen (durch Transponder) ergänzen wird.
 
Auf diese Weise können sich Bürgerinnen und Bürger auch bei kurzfristigen und längerfristigen Ereignissen im Stadtgebiet Frankfurt (z. B. Baustellen, Straßensperrungen, Einrichtung von Spielstraßen, Wochenmärkte) auf die Entsorgungssicherheit verlassen. Und: Der fortlaufend optimierte Ressourceneinsatz sorgt nicht zuletzt für Gebührenstabilität.

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Digitale Innovationen

Smarte Weiterentwicklung: digitale Innovationen

Digitale Tools sorgen für eine Verbesserung der Abläufe und eröffnen neue Chancen für erweiterte Dienstleistungen.

Im Jahr 2019 führte FES ein eigenes Innovationsmanagement ein, das Aktivitäten zur Erschließung neuer Geschäftsfelder und für die Veränderung und Erneuerung des Unternehmens bündelt. Eine besondere Rolle spielen dabei digitale Innovationen, da sie zur Rationalisierung von Prozessen beitragen (Stichworte: Arbeitserleichterung und Schnelligkeit), aber auch mithelfen, neue Erkenntnisse zu generieren. Die smarte Bewässerung von Stadtbäumen auf Basis der gemessenen Bodenparameter oder gewonnene Wetterdaten im Winterdienst sind hierfür gute Beispiele.


Im Berichtszeitraum wurden darüber hinaus einige digitale Anwendungen weiterentwickelt oder getestet:

  • Die Störmelde-App in der Entsorgungslogistik, die 2018 erstmals zum Einsatz kam, wurde weiterentwickelt und noch mehr an die Praxis angepasst. Damit können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugeparkte Straßen, Baustellen oder fehlbefüllte und überfüllte Tonnen melden. Durch die Weiterentwicklung können jetzt nicht nur einzelne Liegenschaften, sondern ganze Straßenzüge ans System gemeldet werden. Darüber hinaus sind weitere Tools in der Planung, etwa für eine noch reibungslosere Entsorgung von Sperrmüll.
     
  • Erfolgreich getestet wurde eine sogenannte Patternerkennung via Fahrzeugkamera. Dabei können regelmäßig und automatisch bestimmte Muster erfasst werden, z. B. Abfallfraktionen, die auf der Straße liegen, aber auch defekte Straßenschilder oder Ähnliches. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für erweiterte Dienstleistungen, etwa im Rahmen der Qualitätssicherung der Straßenreinigung oder für das Monitoring von gewerblich genutzten Flächen. 
     
  • An verschiedenen Stellen der Stadt sind seit 2019 Abfallbehälter mit Füllstandsanzeige im Einsatz (z. B. in sogenannten Müllgaragen in Parks oder in Glascontainern), die den Bedarf für Leerungen automatisch anzeigen. Im Berichtszeitraum wurden nun auch 24 Presscontainer für Geschäftskunden testweise mit solchen Sensoren ausgestattet, um auch hier neue Erfahrungen zu gewinnen.
     
  • Das Projekt „digitale Nachweisführung“ wurde in den Jahren 2020/2021 fortgeführt und getestet. Dabei wurden alle Kehrmaschinen und weitere Nutzfahrzeuge der Stadtreinigung mit elektronischen Komponenten ausgerüstet, sodass in Zukunft größtmögliche Transparenz über die erbrachten Leistungen entstehen kann – für den Auftraggeber Stadt und die Bürgerinnen und Bürger.
     

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Einkauf

Nachhaltigkeit trifft Wirtschaftlichkeit: der Einkauf

Das Prinzip Nachhaltigkeit gilt für FES über das eigene Unternehmen hinaus. So sollten auch Partner und Lieferanten nach vergleichbaren Werten wirtschaften.

Wenn es um die Beschaffung geht, ist Wirtschaftlichkeit immer eine entscheidende Prämisse. Das bedeutet nicht, dass soziale und ökologische Aspekte dabei keine Rolle spielen – im Gegenteil. Nachhaltige Lösungen erfüllen auf verschiedene Weise auch die Anforderungen an wirtschaftliche Sinnhaftigkeit. 

In diesem Sinne wird die Zusammenarbeit mit Partnern und Lieferanten auch von diesen drei Prinzipien bestimmt:

Werte
Nur, wenn alle Partner mit FES gemeinsame Werte verfolgen, entstehen Dienstleistungen, die konsequent nachhaltig sind. So wählt das Unternehmen nach Möglichkeit Anbieter aus, die auf sozial- und umweltverträgliches Handeln achten.

Regionalität
Im Berichtszeitraum arbeitete FES mit einem Lieferantennetzwerk von rund 2.100 Unternehmen zusammen. Mehr als die Hälfte davon stammt aus der Region (siehe Karte) – so bleiben die Wege kurz und Rhein-Main wird zusätzlich gestärkt. Nicht alles ist in der Region erhältlich, so wird bei besonderen oder innovativen Produkten von diesem Prinzip abgewichen.

Zertifizierungen
FES verpflichtet sich, nur zertifizierte Unternehmen als Subunternehmer einzusetzen. Das sichert nicht nur die Qualität, es garantiert auch eine gemeinsame Basis, was Umweltstandards betrifft.
Durch Rahmenverträge und Verpflichtungserklärungen wird sichergestellt, dass die Lieferanten gesetzliche Anforderungen einhalten, etwa das Gesetz zur Bekämpfung der Schwarzarbeit oder das Arbeitnehmer-Entsendegesetz. Auch auf die Einhaltung von Vorschriften des Sozialgesetzbuches (SGB IV und SGB VII) und der Regelungen zur gewerbsmäßigen Arbeitnehmerüberlassung wird geachtet.
 

Unsere Partnerlieferanten

Von der Verpflegung bis zum Müllbehälter – nachhaltige Beschaffung 2020/2021

Ein gutes Beispiel für die Wahl regionaler Anbieter ist die Betriebsverpflegung. Hier wird nach Möglichkeit auf Lebensmittel aus der Region zurückgegriffen, im Berichtszeitraum wurde zusätzlich der Anteil der Bio-Anbieter, die auf kurzen Wegen liefern können, erhöht. Doch auch andere langfristige Partner stammen aus dem Rhein-Main-Gebiet, etwa die Druckereien, die jeweils die hohe Auflage des Stadtmagazins Oskar oder des Kindermagazins Fessie auf Recyclingpapier drucken. 

Nicht immer bedeutet Beschaffung, dass Produkte brandneu erstanden werden müssen. Wiederverwendung wird – als wichtige Stufe der Abfallhierarchie – bevorzugt, wo immer es sinnvoll ist. So wurden Ende des Jahres 2021 75 PCs, die den technischen Anforderungen nicht mehr gerecht wurden, nicht durch Neugeräte, sondern durch aufbereitete Gebrauchtgeräte ersetzt. 

Ein weiterer relevanter Nachhaltigkeitsbaustein sind Produkte aus Recyclingmaterialien oder mit einem hohen Anteil recycelter Stoffe. Bereits seit 2016 werden neue Zweirad-Abfalltonnen (80, 120 und 240 Liter) mit mindestens 90 % Regranulat bestellt. Die größeren Behälter konnten nicht ohne Weiteres mit hohem Rezyklat-Anteil bestellt werden, da sie besonders stabil sein müssen. 2021 wurde jedoch auch hier ein Lieferantenwechsel vorbereitet, sodass in der Folge auch Vierrad-Müllgroßbehälter (770 und 1.100 Liter) mit Recyclingmaterial bestellt werden können. Sie bestehen zu 50 % aus Rezyklat.

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Mobilität

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Frankfurt wächst durchgehend weiter

Energie der Standorte

Energiemanagement bedeutet nicht nur, den eigenen Verbrauch zu reduzieren, sondern auch, Energie regenerativ zu erzeugen, wo es möglich ist. FES und Tochtergesellschaften nutzen diese Option an etlichen Standorten.

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