Energieerzeugung und -verbrauch

Energiesparen und regenerative Ressourcen zur Energieerzeugung nutzen – was in der aktuellen Welt- und Klimalage das Gebot der Stunde ist –, realisiert die FES-Gruppe bereits seit Langem. So gelingt es, den eigenen Bedarf zu decken und darüber hinaus Energie zur Verfügung zu stellen. Eine gute Voraussetzung, um die Elektrifizierung von Fahrzeugen weiter voranzutreiben.

Frankfurt wächst durchgehend weiter

Energie der Standorte

Ersparnis und Produktion: Energie auf den Liegenschaften

Energiemanagement spielt für FES nicht erst seit der Energiekrise eine große Rolle. Durch Einsparung und umweltfreundliche Erzeugung lässt sich hier einiges erreichen.

Mit eigenen Anlagen zur regenerativen Energieerzeugung reduziert FES nicht nur CO2-Emissionen. Das Unternehmen übernimmt auf diese Weise auch Verantwortung für den Energieverbrauch seiner Betriebe und Fahrzeuge. Einen großen Anteil der benötigten Energie stellt das Unternehmen selbst her. So verfolgt die FES-Gruppe das Ziel, den Energieverbrauch ihrer Betriebsstätten der Bilanz nach vollständig aus eigenen nachhaltigen Quellen zu decken. 

Ein Vorhaben, das gelingt: Die Eigenversorgungsquote bei Strom und Wärme erreichte im Jahr 2020 187,4 %, 2021 191,2 %. Die Überdeckung entsteht unter anderem durch das Bioerdgas, das in der Bioabfallbehandlungsanlage der Rhein-Main Biokompost GmbH (RMB) erzeugt und in das lokale Versorgungsnetz eingespeist oder für den Betrieb von Blockheizkraftwerken genutzt wurde, die Strom und Wärme produzieren. Diese Gas-Otto-Motoren wurden im Berichtszeitraum erneuert und sind jetzt mit SCR- und Oxidationskatalysatoren ausgestattet. Auch in dem ebenfalls sehr effizienten gasbetriebenen Blockheizkraftwerk am Standort Weidenbornstraße werden sowohl Wärme als auch Strom generiert. Ein weiterer Baustein für die Erzeugung regenerativer Energie sind acht eigene Photovoltaikanlagen an unterschiedlichen Standorten (Gesamtleistung: 576 kWp) sowie der Anteil am Solarpark der RMS in Dreieich (Leistung: 2.010 kWp). Eine weitere Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 100 kWp in Frankfurt-Höchst ist seit 2021 in Bau. 

Unabhängig von der im gemeinsam mit Mainova betriebenen Müllheizkraftwerk erzeugten regenerativen Energie tragen die eigenen Standorte zur Energiekompetenz des Unternehmens, zur Verbesserung der CO2-Bilanz sowie zur Versorgungssicherheit bei (siehe Tabelle „Energieproduktion aus regenerativen Quellen“).

Daten helfen sparen

Energieeinsparung gelingt immer dann am besten, wenn es Transparenz über die aktuellen Verbräuche gibt. So können Einsparungspotenziale besser erkannt und genutzt werden. In Kooperation mit dem Hochbauamt der Stadt Frankfurt am Main wurden bereits 2019 auf drei Liegenschaften Datenlogger zur automatischen Verbrauchserfassung von Energie installiert, die auch eine moderne Gebäudeleittechnik ermöglichten. Die Technik zur Erfassung der Energiedaten hat sich bewährt und soll in Zukunft weiter ausgebaut werden. 

Die Summe macht den Unterschied

Zur Energieeinsparung von Jahr zu Jahr tragen viele Faktoren bei – große und kleinere. Entscheidend ist die Summe, sodass es sich lohnt, auch an vermeintlich unbedeutenden „Energieschrauben“ zu drehen. Ein Beispiel hierfür ist der Austausch von Leuchtmitteln. So werden die Lampen im MHKW sukzessive auf LED umgestellt. Das wirkt sich nicht nur positiv auf den Energieverbrauch aus, auch die Sicherheit wird verbessert, da LED-Lampen eine höhere Lichtstärke und längere Lebensdauer bieten als die bisher eingesetzten Leuchtmittel. Im Jahr 2020 wurden auch bei RMB die Außenbeleuchtung sowie sämtliche Hallenbeleuchtungen auf LED-Technik umgebaut (ca. 50 Stück).

Generell wird eine kontinuierliche Verminderung des Energieverbrauchs im Zuge der Re-Auditierung nach Energie-Dienstleistungsgesetz und durch die Teilnahme am ÖKOPROFIT-Programm dokumentiert.


Energiebezug und -produktion (FES-Gruppe ohne MHKW, in kWh)

  2020 2021

Strom

7.439.826

8.935.014

Wärme

7.848.540

8.691.028

Summe

15.288.366

17.626.042

 

2020

2021

Wärmeerzeugung aus Biogas RMB

2.831.320

2.736.910

Biogasweitergabe für das Erdgasnetz

21.479.754

23.836.423

Strom aus Biogas-Blockheizkraftwerk RMB

2.207.077

2.292.759

Strom aus Photovoltaik auf den Liegenschaften

558.461

522.553

Strom aus Photovoltaik bei RMS (25% Anteil FES)

2.152.929

2.050.561

Summe Energieproduktion

2.152.929

31.439.206

 

Konform mit den UN-Nachhaltigkeitszielen:

Müllheizkraftwerk

Das MHKW – ein Kraftwerk, viele Chancen

Die Versorgung mit nachhaltiger Energie gehört zu den großen Herausforderungen unserer Zeit. Das moderne Müllheizkraftwerk in Frankfurt leistet hier einen wichtigen Beitrag für die Region.

Hausmüll, der nicht anderweitig recycelt werden kann, wird durch das MHKW Frankfurt am Main zur nützlichen Ressource. So versorgt das gemeinsam mit dem Energieversorger Mainova betriebene moderne Kraftwerk die Nordweststadt, den Campus Westend, die Stadtteile Riedberg, Eschersheim und Bockenheim mit Strom und Fernwärme. Dabei entstehende Emissionen werden streng kontrolliert. Grenzwerte von Stickoxiden und anderen Schadstoff-Parametern werden nicht nur eingehalten, sondern regelmäßig deutlich unterschritten.


Feinere Überwachung mit neuen Messgeräten

Zur Konzentrationsbestimmung von Staubemissionen dürfen nur eignungsgeprüfte, offiziell zugelassene und regelmäßig durch eine unabhängige Überwachungsstelle geprüfte Messgeräte eingesetzt werden. Um auch im unteren Messbereich eine höhere Genauigkeit zu erreichen, wurden im Berichtszeitraum in drei der vier Verbrennungslinien neue Messgeräte installiert, Anfang 2022 folgte die vierte. Damit können auch Ermüdungserscheinungen oder Beschädigungen einzelner Filterschläuche in der Rauchgasreinigung sehr viel früher entdeckt und behoben werden. Das verringert etwaige Ausfallzeiten und ermöglicht eine noch engmaschigere Überwachung von Emissionen in die Umwelt. 

Entsprechend § 18 der 17. BImSchV (17. Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz) veröffentlicht die MHKW Müllheizkraftwerk Frankfurt am Main GmbH jährlich die Daten der Emissionsmessungen und Verbrennungsbedingungen des Müllheizkraftwerks. Die Emissionswerte für die Jahre 2020 und 2021 finden Sie hier nebenstehend zum Download.

Einsatzbereit im Notfall: die Entsorgung besonderer Abfälle

Zwei Ereignisse haben 2020/2021 nicht nur die Nachrichten beherrscht, sondern auch die deutsche Entsorgungswirtschaft vor neue Herausforderungen gestellt: die Corona-Pandemie und die Hochwasser-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Um hier im vorgeschriebenen Rahmen einsatzbereit sein zu können, beantragte das MHKW behördliche Ausnahmegenehmigungen zur Entsorgung der bei diesen Ereignissen angefallenen außergewöhnlichen Abfallfraktionen. 

Unter Beachtung ausgewählter Sicherheitsmaßnahmen ist die schadlose und ordnungsgemäße Entsorgung von infektiösen (Corona-)Abfällen auch in einer modernen Siedlungsabfallverbrennungsanlage wie dem MHKW möglich. Hierfür wurde mit der Aufsichtsbehörde ein Konzept erarbeitet, das jedoch über eine Probeanlieferung hinaus nicht umgesetzt werden musste. Anders sah es bei der Entsorgung der enormen Abfallberge aus, die das Jahrhunderthochwasser Mitte Juli 2021 in Teilen Westdeutschlands hinterlassen hat. Sie wurden auf Deponien zwischengelagert und es entstand Entsorgungsbedarf. Das MHKW konnte einspringen und im November und Dezember 2021 im Parallelbetrieb von vier statt drei Verbrennungslinien Flutabfälle thermisch verwerten. Damit konnte FES das persönliche Engagement von Mitarbeitern ergänzen, die sich im Hochwassergebiet nicht nur als Entsorger hilfreich eingesetzt hatten.

Die verbrannten Abfälle wurden in Strom und Wärme verwandelt. Dank der von FES bewirtschafteten Schlackenaufbereitungsanlage auf der Deponie Flörsheim/Wicker konnten darüber hinaus aus der Schlacke noch Metalle wie Eisen, Aluminium, Kupfer, Silber und Gold zurückgewonnen werden. Die nicht metallischen Materialien können direkt auf der Deponie verwertet werden. Sie kommen beim Wegebau und als Abdeckmaterial zum Einsatz.

MH2Regio – die Verkehrswende im Blick

Wie lässt sich aus Siedlungsabfällen effizient Wasserstoff erzeugen, der für die Verkehrswende bereitstehen könnte? Um dieser interessanten Frage nachzugehen, entstand ein Projekt mit Beteiligung von Mainova und FES, das als förderungswürdig erachtet wurde. Die Stadt Frankfurt am Main erhielt als Gewinnerin des Wettbewerbs „HyLand“ Bundesfördermittel zur Konzeptionierung eines regionalen Wasserstoffversorgungssystems und wurde so zur HyExpert-Region. Das Projektziel war die Entwicklung eines wirtschaftlichen Gesamtkonzepts, das eine Verkehrswende in den Bereichen öffentlicher Personennah- und -fernverkehr, Schwerlast- und Güterverkehr sowie Binnenschifffahrt ermöglicht und als Blaupause für andere Ballungsräume dienen soll. Nach ersten Arbeiten an Teilprojekten wurden im Berichtszeitraum vor allem die benötigten Investitionen ermittelt. Entscheidungen über die weitere Umsetzung stehen noch aus. Downloads unter  Externer Link zu MH2Regio (mainova.de).


Energieerzeugung aus der thermischen Abfallverwertung im MHKW

  2020 2021
Mülldurchsatz (Tonnen) 510.738 509.454
Strom netto (MWh) 234.149 213.008
davon regenerativ erzeugt (47,17 % bzw. 46,92 %)* 110.448 99.922
Fernwärme (MWh) netto 433.245 529.585
davon regenerativ erzeugt (47,17 % bzw. 46,92 %)* 204.362 248.428

* Anteil der Energieerzeugung aus den durchschnittlichen Anteilen nachwachsender Rohstoffe im Restmüll

Einsatz von Hilfsstoffen im MHKW

  2020 2021
Schwefelarmes Heizöl* (Liter)       3.752.495 3.877.564
Weißkalkhydrat** (Tonnen)                    10.583 9.027
Harnstofflösung** 40 % (Tonnen)                2.501 2.327
HOK*** (Herdofenkoks, in Tonnen) 243 412

* zur punktuellen Stützfeuerung, ** zur Rauchgasreinigung, *** zur Schwermetallabscheidung

Rohstoffgewinnung aus der Aufbereitung der Verbrennungsschlacke (in Tonnen)

  2020 2021
Eingang Schlacke (Durchsatz) 207.861 181.002
Ausgang Feinschlacke 145.354 127.415
Ausgang Grobschlacke 37.177 29.289
Summe Eisenmetalle (Schrott) 12.328 10.911
Summe Nichteisenmetalle 5.898 5.005

Konform mit den UN-Nachhaltigkeitszielen:

E-Fahrzeuge

Mobilität

Mobilität – mehr E ist das A und O

E-Mobilität wird immer wichtiger – das gilt auch für den Fuhrpark von FES. Die passende Infrastruktur steht dabei ebenfalls im Fokus.

Die Transformierung eines großen Fuhrparks zu immer sparsameren und emissionsärmeren Fahrzeugen ist ein kontinuierlicher Prozess. Denn auch die lange Einsatzdauer eines Fahrzeugs ist aufgrund der bei seiner Produktion verbrauchten Ressourcen nachhaltig. Wo es möglich und wirtschaftlich ist, kann deshalb Umrüstung ein guter Weg sein. 2021 wurde etwa ein Kehrrichtsammelwagen (Pritschenwagen) von Diesel- auf E-Antrieb umgebaut. Darüber hinaus wird vor allem bei Neuanschaffungen in Hybrid- oder E-Technik investiert. Das kann auch bedeuten, dass Fahrräder zum Einsatz kommen, wo man früher Pkw verwendet hätte. So least die FES-Tochter FFR zwei E-Lastenfahrräder, die bei der Reinigung von Parks zum Einsatz kommen. Die Technik hat sich bewährt, bei den Modellen gibt es Optimierungsbedarf. In jedem Fall werden künftig weitere Cargobikes eingesetzt. Darüber hinaus schaffte FFR neun E-Modelle eines Hochdach-Kombis an. Zudem werden immer mehr Hybrid- oder E-Fahrzeuge als Dienstfahrzeuge verwendet (2021: 3 E-Pkw und 6 Hybrid-Pkw).

FES investierte im Jahr 2021 in acht vollelektrische Pkw, sodass nun insgesamt 25 E-Pkw im Einsatz sind. Weiterhin gibt es seit 2021 einen E-Pritschenwagen zum Tauschen von Abfalltonnen. Ein Meilenstein bei der Elektrifizierung der FES-Fahrzeugflotte ist die Bestellung von acht E-Müllautos im Herbst 2021.

Vor größeren Investitionen steht immer ein Test, denn nicht jedes Fahrzeug kann bei der Bewältigung der tagtäglichen Herausforderungen überzeugen. So hat sich im Jahr 2021 eine vollelektrische Kleinkehrmaschine vor allem wegen Problemen bei der Klimatisierung als nicht geeignet erwiesen. Doch bei einem weiterentwickelten Modell kann das in Zukunft wieder anders aussehen.

Tanken und Laden: umweltfreundlicher und einfacher

Auch wenn der E-Fuhrpark wächst, so sind die leistungsstarken Dieselfahrzeuge aus dem Alltag der Entsorgung und Reinigung (noch) nicht wegzudenken. Neue Fahrzeuge müssen hier die Euro 6-Norm erfüllen, aktuell trifft das für 368 Modelle des Fuhrparks zu. Wo noch Euro 5-Fahrzeuge im Einsatz sind (164 Fahrzeuge), werden sie seit 2020 mit Biodiesel betankt, der aus biogenen Quellen erzeugt wird (überwiegend Rapsöl, aber auch Schlachtabfälle). Das „Betanken“ der E-Fahrzeuge wird bei FES immer komfortabler. Dafür sorgt der kontinuierliche Ausbau der E-Ladeinfrastruktur. Besondere Bedeutung hat dabei der Standort Heddernheim gleich beim Depot am Müllheizkraftwerk Frankfurt am Main (MHKW). Hier wurden neben 20 herkömmlichen Ladepunkten auch elf Schnellladepunkte installiert, die es ermöglichen, auch Busse und Lkw vergleichsweise zügig mit frischer Energie zu versorgen. Hinzu kommen 15 neue Ladepunkte am FFR-Standort in der Ferdinand-Porsche-Straße sowie je ein weiterer in der Weidenbornstraße und der Riederspießstraße. Damit wurde die Ladeinfrastruktur deutlich verbessert und dem wachsenden Bedarf angepasst.

Fahrzeuge der FES-Gruppe

 

FES

FAS

FFR

RMB

MHKW

Gesamt

PKW 2021

111

2

196

3

2

314

Vorjahr

115

2

189

2

2

310

LKW 2021

482

0

396

1

1

880

Vorjahr

483

0

392

1

1

877

Elektromobilität 2021

38

0

17

0

1

56

Vorjahr

30

0

0

0

0

30

Gasfahrzeuge 2021

3

0

1

0

0

4

Vorjahr

3

0

1

0

0

4

Radlader, Stapler 2021

52

0

11

5 4

72

Vorjahr

51

0

9 5 4

69

 

* enthält Fahrzeuge mit Lkw-Zulassung
** enthält Fahrzeuge mit Lkw-Zulassung, Segways (4x), E-Bikes (5x) und Sonderfahrzeuge

Stromladeinfrastruktur in der FES-Gruppe

Standort

Ladepunkte aktuell

Ladepunkte geplant

Gesamt-Ladepunkte

Weidenbornstr.

14

4

18

Heddernheimer Landstr.

31

12

43

Ferdinand-Porsche-Str.

19

0

19

Riederspießstr.

1

0

1

Intzestr.

1

0

1

Palleskestr.

0

15

15

Mainz-Kastel

4

0

4

Gesamt

70

31 

101

 

Konform mit den UN-Nachhaltigkeitszielen:

Wie wir mit der gewonnen Energie umgehen

CO2-Bilanz

Vermeiden und Einsparen – die CO2-Bilanz

Klimawirksame Emissionen erfassen und in einer Treibhausgasbilanz zusammenstellen ist für FES ein neuer, hilfreicher Baustein der Standortbestimmung in Sachen Nachhaltigkeit.

Der CO2-Fußabdruck (Corporate Carbon Footprint oder auch CCF) nach GHG (Greenhouse Gas Protocol) wird für Unternehmen immer wichtiger – zur Dokumentation der eigenen Weiterentwicklung, aber auch um Einsparpotenziale zu erkennen. Auch FES erfasst seit 2020 die entsprechenden Daten. Das sogenannte GHG Protocol stellt die weltweit am meisten verbreiteten Standards für die Bilanzierung von Treibhausgasen zur Verfügung. Die darin festgelegten „Scopes“ bieten eine Unterteilung der unterschiedlichen Arten von Emissionen. Als grundlegende Methode der Emissionsberechnung werden Aktivitäts- bzw. Verbrauchsdaten des Unternehmens mit spezifischen Emissionsfaktoren multipliziert. Zur Erfassung des Fußabdrucks werden nicht nur CO2, sondern auch andere Treibhausgase wie Methan herangezogen. Sie gehen als CO2-Äquivalente [CO2e] in die Berechnung ein.

  • In Scope 1 werden alle direkt im Unternehmen anfallenden Emissionen erfasst. Dies bedeutet bei FES die direkten Emissionen aus Verbrennungsprozessen stationärer und mobiler Anlagen sowie Emissionen flüchtiger Gase. Unter mobile Anlagen fallen z. B. Kraftfahrzeuge aus dem Fuhrpark. Nicht enthalten sind Emissionen, die aus der Verbrennung von (rezentem) biogenem Kohlenstoff entstehen, wie z.B. Holz, biologischem Abfall oder Deponiegas – diese werden separat gelistet.
     
  • Scope 2 erfasst alle indirekten Emissionen, die bei der Erzeugung von Endenergie anfallen, die von der berichtserstattenden Organisation verbraucht wurde. Konkret bedeutet dies die indirekten Emissionen aus gekauftem Strom, Dampf und Fernwärme.
     
  • Scope 3 beinhaltet alle direkten und indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette (z.B. Dienstreisen, Herstellung von Zuliefererprodukten, Abfall). Die sehr komplexe Berichterstattung zu Scope 3 ist optional und wird aktuell von FES noch nicht geleistet.
     
  • Neben den entstandenen Emissionen sind auch die eingesparten Treibhausgas-Mengen relevant. Sie können als CO2-Handabdruck erfasst werden. Hand- und Fußabdruck gemeinsam ergeben ein umfassenderes Bild der tatsächlichen Menge klimawirksamer Emissionen.

Übersicht über den CO2-Fuß- und Handabdruck der FES-Gruppe 2020 und 2021


Das MHKW hat den größten Anteil an den Treibhausgas-Emissionen. Eine differenzierte Betrachtung ist hierbei jedoch hilfreich. Denn tatsächlich ist rund die Hälfte des thermisch verwerteten Gewerbe- und Siedlungsabfalls biogenen Ursprungs, z. B. Holz, Papier, nicht getrennt entsorgter Bioabfall etc. Weitere Emissionen biogener Herkunft entstehen bei der Verstromung von Biogas im eigenen Blockheizkraftwerk der RMB Rhein-Main Biokompost GmbH sowie zu geringem Anteil durch Biodiesel, der in Fahrzeugen zum Einsatz kommt.
 

MHKW FES - Partner für Entsorgung und Reinigung in der Rhein-Main-Region.

Klimawirksame Emissionen im Einzelnen



Auch bei der Betrachtung des Handabdrucks, also der eingesparten CO2-Emissionen, lohnt sich ein Blick auf das MHKW. Denn mit der Entsorgung der etwa zur Hälfte organischen Abfälle werden relevante Mengen Strom und Wärme erzeugt. Treibhausgas-Emissionen, die sonst dafür anfallen würden, werden so vermieden. Darüber hinaus wird der CO2-Handabdruck durch den hohen Anteil regenerativer Energie beeinflusst, die FES an vielen weiteren Standorten erzeugt. Bereits seit Jahren setzt FES etwa auf Photovoltaik und ist heute bei der Erzeugung regenerativer Energien unter den Institutionen der Stadt Frankfurt am Main führend.


Aktivität / Anlage Vermiedene THG-Emissionen 2020 Vermiedene THG-Emissionen 2021
Strom aus BHKW RMB -1.095 -1.138
Wärme für Eigenverbrauch RMB -468 -498
Biomethan RMB -5.247 -5.823
Strom aus dem MHKW* -48.978 -44.556
Wärme aus dem MHKW* -25.723 -31.443
PV-Anlage RMS** -1.476 -1.405
PV-Anlagen FES-Liegenschaften -383 -358
Summe vermiedene THG-Emissionen -83.369 -85.221

* aus biogenem Anteil des verbrannten Abfalls (u.a. Holz, Papier, Bioabfall im Restmüll); entsprechend FES-Anteil an der Gesellschaft: 50 %      
** entsprechend FES-Anteil an der PV-Anlage: 25%


Zusammenfassung der CO2-Bilanz

Der Überblick zeigt: Die eingesparten Emissionen (Handabdruck) liefern einen deutlichen Beitrag, um die Menge der direkten Emissionen aus Scope 1 auszugleichen. Durch den hohen Anteil biogener Quellen wird die Gesamtmenge an CO2 in der Atmosphäre auf lange Sicht nicht erhöht, weshalb sie im CO2-Fußabdruck nach GHG gesondert aufgelistet werden.


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